Ihr kennt das sicher, Veränderungen bestimmen das Leben. Erst aus dem Mutterleib ins Leben, dann in den Kindergarten, heute Kinderkrippe, dann in die Schule, Arbeit oder Studium und so weiter.
Ich lasse gerade innerlich tatsächlich die Rolle der Mutter los. Klar, der ein oder andere wird sagen, Mutter ist man immer. Ja stimme ich zu, aber die Anforderungen verändern sich. Zu Beginn bist du der pure Ansprechpartner, dann wird es weniger, dann wieder mehr, weniger mehr, wie eine Welle. Natürlich hört es nie auf.
Warum beschäftigt mich das „Loslassen“. Wir verkaufen das Schlagzeug meines Sohnes. Es berührt mich einfach, denn wenn so ein Teil, was mir wirklich im Weg steht aus dem Haus geht, geht ein Stück von dieser Zeit mit. Es holt bei mir Erinnerungen hervor, Spaß, Freude, die Erinnerung an die Fahrten zum Unterricht und zeigt deutlich, eine Veränderung der Zeit.
Bewusst ist mir das klar, auch in Ordnung, aber innerlich passiert wieder einiges. Es zeigt mir sichtbar, dass es Zeiten gibt, die sind einfach unwiederbringbar. Wenn Kinder klein sind, diese Momente kommen nicht wieder. Der erste Zahn, die ersten Schritte, die ersten Worte.
Ich kann Eltern verstehen, wenn sie das miterleben wollen. Die Zeit rennt sowieso irgendwann dahin. Was will ich damit sagen?
Lebe wirklich im Jetzt und genieße die Momente. Nimm sie wahr, erfreue dich daran. Wenn ich es mir recht überlege und in mich hineinfühle, fällt es mir gleich leichter das Schlagzeug aus dem Haus zu geben. Es ist ja nur ein Schlagzeug und die Gefühle und Erinnerungen dazu gebe ich nicht her.
Wenn dich eine Situation beschäftigt, nimm dir etwas Zeit, fühle in dich hinein was dich wirklich bewegt. In dem Zuge des Loslassens merke ich, wie Raum entsteht, wie mich ein neues Thema berührt. Ich würde gerne mit Jugendlichen mehr Körperarbeit machen.
Heute lese ich in der Zeitung, wie viele Kopfschmerzen haben und das Ärzte im Zweifel Tabletten verschreiben. Das tut mir in der Seele weh. Das muss doch nicht sein. Hier würde ich gerne mehr mit Eltern und Jugendlichen arbeiten. Die Jugendlichen, die ich in den Händen hatte und ein kurzes „Coaching“ wie man es nennt gemacht habe, die gehen ihren Weg.
Manchmal braucht es nur etwas Reflexion, Zeit und das richtige Gespür. Wenn Kinder und Jugendliche zu wenig Berührung erfahren, spüren sie es nicht mehr.
Ich plädiere für viel mehr Berührung, achtsame Berührung. Berührung ist nicht gleich Berührung. Es gibt die absichtslose Berührung, die viel Herz, viel Liebe transportiert und diese ist heilsam. Das kann jeder lernen und das ist wohl auch ein großer Teil meiner Arbeit.
Daneben gebe ich gerne das Wissen, was ich im Laufe der Zeit erarbeitet habe, weiter. (Pädagogik, Ernährungstechnisch oder anatomisch etc.)
Eine kleine Übung für dich:
Wenn du niemanden hast, berühre dich selbst einmal. Wie ist es, wenn du dich selbst in den Arm nimmst? Wenn du eine Hand auf dein Brustbein legst? Atme tief ein und aus und spüre deine Handfläche. Wie fühlt sie sich an?
Dabei lässt du den Gedanken einfließen: Ich habe mich gern.
Probiere es in einer ruhigen Minute, egal wo auch immer du bist und spüre dich. Ich wünsche dir alles Liebe!